Das Vier-Ohren-Modell (nach Schulz von Thun)
Die vier Seiten einer Nachricht / die vier Ohren, die jeder Nachricht zuhören
- Auf die Sache bezogener Aspekt: die beschriebene Sache (Sachinhalt/Worüber ich informiere)
- Auf den Sprecher bezogener Aspekt: dasjenige, was anhand der Nachricht über den Sprecher deutlich wird (Selbstoffenbarung / Was ich von mir selbst kundgebe)
- Auf die Beziehung bezogener Aspekt: was an der Art der Nachricht über die Beziehung offenbar wird (Beziehung / Was ich von dir halte oder wie wir zueinander stehen)
- Auf die beabsichtigte Wirkung bezogener Aspekt: dasjenige, zu dem der Empfänger veranlasst werden soll (Appell / Wozu ich dich veranlassen möchte)
Beispiel für eine durch Missverständnisse gestörte Kommunikation
Um Kommunikation zu beschreiben, die durch Missverständigung auf den verschiedenen Ebenen gestört wird, beschreibt Schulz von Thun als Beispiel die folgende Situation:
Ein Mann und eine Frau sitzen beim Abendessen. Der Mann sieht Kapern in der Soße und fragt: “Was ist das Grüne in der Soße?”
Er meint damit auf den verschiedenen Ebenen:
- Sachebene: Da ist was Grünes.
- Selbstoffenbarung: Ich weiß nicht, was es ist.
- Beziehung: Du wirst es sicher wissen.
- Appell: Sag mir, was es ist!
Die Frau versteht den Mann auf den verschiedenen Ebenen folgendermaßen:
- Sachebene: Da ist was Grünes.
- Selbstoffenbarung: Mir schmeckt das nicht.
- Beziehung: Du bist eine miese Köchin!
- Appell: Lass nächstes Mal das Grüne weg!
Die Frau antwortet gereizt: “Mein Gott, wenn es dir nicht schmeckt, kannst du ja woanders essen gehen!”
Die Kommunikationspyramide
Kongruent vs. Inkongruent: Wie schlüssig ist die Kommunikation in sich selbst, inhaltlich, und auf den verschiedenen Ebenen? Passt das Was zum Wie? Und passt die Körpersprache dazu?
Grundannahmen aller Kommunikation
Damit Kommunikation zwischen zwei Menschen überhaupt als “gültig” gesehen werden kann, sind die folgenden Grundannahmen zu treffen:
- Die Landkarte (das ‘Bild’ im Kopf) ist nicht das Gebiet (in der realen Welt).
- Respektiere das Modell der Welt anderer Personen.
- Es gibt keine Fehler, nur Rückmeldungen/Feedback.
- Körper und Geist hängen untrennbar zusammen und beeinflussen ständig einander.
- Du kannst nicht *nicht* kommunizieren.
- Kommunikation ist immer redundant.
- Jedes Verhalten hat eine positive Absicht in zumindest einem Kontext.
- Menschen verhalten sich entsprechend der Landkarte ihres Gebietes.
- Menschen sind sehr viel mehr als nur ihr Verhalten.
- Die Bedeutung einer Nachricht ist die Antwort, die sie hervorruft.
- Die Person mit dem flexibelsten Verhalten bestimmt das Ergebnis einer Interaktion.
- Der Übermittler einer Botschaft wird nicht ruhen, ehe die Botschaft übermittelt ist.
- Wahl zu haben ist besser als keine Wahl zu haben. Alles soll daher darauf abzielen, mehr Wahlmöglichkeiten zu schaffen.
- Wenn etwas, das du tust, nicht funktioniert, mache etwas anderes.
- Du hast schon alle Ressourcen, die du brauchst, um dein Ergebnis zu erreichen.
- Du bist für deinen Verstand verantwortlich, und daher immer auch für dein Ergebnis.
- Alles kann erreicht werden, wenn die Aufgabe in ausreichend kleine Teilaufgaben zerteilt wird.
- Die Modellierung erfolgreichen Verhaltens führt zu Exzellenz.
NLP und Kommunikaton
NLP nimmt ja für sich in Anspruch, die “Wissenschaft” des Unbewussten und der Kommunikation zu sein. (“Wissenschaft” in Anführungszeichen, ich will das hier nicht diskutieren. “Wissenschaft” ist das Ding des Bewussten. Wie kann das Ding des Unbewussten da Wissenschaft sein?)
Im Grunde geht es bei NLP um die Kommunikation zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Darum, dass diese beiden das Gleiche wollen, Darum, dass diese beiden das letztendlich auch kongruent sagen können. Teile und so? Meine Stammleser werden sich darüber freuen, dass dieser offene Loop geschlossen wurde. “Offener Loop”? Ein anderes Mal…