1. Unbewusste Inkompetenz
Zu Beginn steht die unbewusste Inkompetenz. Wir wissen nicht, dass wir etwas nicht wissen. Das unbekannte Unbekannte also, the unknown unknown.
[httpv://www.youtube.com/watch?v=GiPe1OiKQuk]
Das Leben findet in der Komfortzone statt. Wir meistern alle Herausforderungen, die der Alltag an uns heranträgt, und auch wenn jeder Tag vielleicht gefühlt sehr viel Energie fordert, so sind wir doch in der Komfortzone. Wir haben alles unter Kontrolle. Die Zeit vergeht, ein Tag ist im Grunde wie der andere, eine Woche wie die andere.
Hand aufs Herz, wir alle kennen das, nicht wahr?
2. Bewusste Inkompetenz
Doch dann passiert etwas. Irgendetwas. Manchmal mag es etwas Kleines sein, wirklich klein. Kein anderer kriegt es mit. Vielleicht ist nur eine etwas andere Formulierung gefallen. Oder es passiert etwas wirklich Grosses. Oder irgendwas dazwischen.
Auf alle Fälle hat uns dieses “Etwas” aus unserer Komfortzone geschoben. Plötzlich ist da etwas, das wir nicht easy cheesy unter Kontrolle haben. Und wir wissen auch nicht, was es genau ist oder wie wir damit umgehen sollen. Uns fehlt ein “Coping-Mechanism”, also eine Strategie wie wir damit umgehen.
Wir haben also die unbewusste Inkompetenz verlassen, und sind in die bewusste Inkompetenz übergegangen. Das bekannte Unbekannte also, the known unknown.
Und unsere Komfortzone ist uns plötzlich abhanden gekommen. Da ist ja dieses eine Ding. Verflixt, es lässt uns keine Ruhe. Beunruhigt uns. Treibt uns an, macht uns hektisch. Macht uns Sorgen.
Wir wollen zurück in unsere gewohnte Komfortzone. Es soll einfach so sein wie früher, als alles noch gut und heil war. Die gute alte Zeit…
Das Geheimnis ist: Das geht nicht. There’s no going back. Das neue Wissen, das bekannte Unbekannte, die bewusste Inkompetenz ist nun mal da.
Vergessen? Unmöglich. Naja, Psychopharmaka, Alkohol und andere Wege sich zu betäuben kennt die moderen Gesellschaft viele. Diese Mittel schaffen es, das Wissen um das bekannte Unbekannte bedeutungslos zu machen. Allerdings ist ein sehr hoher Preis dafür zu zahlen: Betäubung des Ichs…
3. Veränderung
Das alles bis hierher ist ja schon Veränderung. Was aber nach dem erfolglosen Kampf und den vergebenen Mühen wieder zurück in die alte Komfortzone zu gelangen, ist die Einsicht, dass das so nicht funktioniert.
Irgendwann wird der Verstand müde, das Unmögliche zu versuchen, und dabei wieder und wieder zu scheitern. Zurück in die Komfortzone geht nicht mehr. Also kommt irgendwann die Motivation für die tatsächliche Veränderung: Wenn es schon nicht mehr geht wie früher, dann, wie zum Kuckuck, geht es weiter?
Der Verstand dreht sich, schaut nicht mehr zurück in die Vergangenheit, zu dem, was gewesen ist, der alten Komfortzone. Statt dessen will der Verstand jetzt verstehen was dieses “Etwas” ist, das da passiert ist. Verstehen, was das fürs das Leben heißt, was es daraus zu lernen gibt.
Unser Verstand will jetzt das Neue integrieren, und tun was zu tun ist, um auch mit dem neuen Etwas wieder zur Ruhe zu kommen.
Mit dieser Neuorientierung, die sich unserer Verstand in diesem Moment der Veränderung erlaubt, geraten plötzlich neue Blickweisen und neue Ziele in unser Blickfeld, und wir streben einem neuen Platz entgegen.
4. Bewusste Kompetenz
In all dem Streben dem Neuen entgegen werden wir plötzlich verstehen, was uns aus unserer früheren, nun vergangenen Komfortone rausgeschoben hat. Wir werden neue Fähigkeiten erwerben, unser “Coping Mechanism”, unsere Strategie, wie wir mit unserem Leben umgehen, wird sich erweitern. Und wir werden die neuen Umstände in unser Leben integrieren.
Anfangs ist das Neue noch ungewohnt, die neuen Fähigkeiten brauchen unsere ganze Aufmerksamkeit. Bewusste Aufmerksamkeit. Wir haben als bewusste Komptentz erreicht. Das bekannte bekannt, the known known.
Mit bewusster Konzentration haben wir zu unserer Sicherheit zurückgefunden. Und uns derart eine neue Komfortzone geschaffen. Auf höherem Niveau, da wir ja jetzt mehr Fähigkeiten und Erfahrungen besitzen. Und damit mehr Wahlmöglichkeiten im Leben haben.
5. Unbewusste Kompetenz
Nach einiger Zeit des Übens und Wiederholens der neuen Fähigkeiten werden diese automatisiert. Wer erinnert sich noch daran, an die ersten Stunden des Autofahrens nach der bestandenen Führerscheinprüfung? Wie anstregend alles war? Was muss ich wann tun? Wann schalte ich einen Gang hoch oder runer? Wer hat jetzt Vorrang? Was, wann, wo, wie?
Doch schon bald ist uns das Lenken eines Fahrzeugs so selbstverständlich geworden, dass wir das Auto wie von ganz alleine steuern können.
Die bewusste Kompetenz ist zur unbewussten Kompetenz geworden. Wir können es ganz einfach, und können gar nicht mehr erklären, was wir alles tun, um die einstmals so neue Fähigkeit auszuüben. Das bekannte Bekannte ist zum unbekannten Bekannten geworden. Wir wissen nicht mal mehr, dass wir es wissen. the unknown known.
Eat, Sleep, Change, Repeat
Wie langweilig wäre doch das Leben, wenn schon alles zu Ende wäre? Der Zustand der unbewussten Kompetenz ist zum Glück lediglich der neue Zustand der unbewussten Inkompetenz. Wir wissen noch gar nicht, was wir noch alles nicht wissen. Und warten in unserer Komfortzone darauf, von einem neuen Etwas überrascht zu werden, und aus der Komfortzone zu fliegen.
Ein heißer Tipp: Vergiss gleich, dich nach deiner alten Komfortzone zu sehnen. There’s no going back. Umarme statt dessen die Veränderung. Löse dich von allem, das dich im alten Zustand hält, wirf es raus aus deinem Leben.
Und deine Veränderungsinervalle werden effizienter und effektiver sein, als zuvor. Das heißt dann Change Management. Und alle werden dich dafür bewundern…
Happy Changing!